Auf das Buch bin ich durch Zufall aufmerksam geworden. Die Leseprobe hatte mir gut gefallen und sobald es bei Netgalley zur Verfügung stand, hab ich mich auch dafür beworben, um es lesen zu können.
Aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass es mir am Ende nicht so gut gefallen hat, wie erhofft. Das ständige hin und her und das Gejammer von Whitney war teilweise nervig. Wie Cricket sagte ist sie ganz schön melodramatisch. Am Anfangs hatte man den Eindruck, dass sie eine gestandene Frau ist, die lediglich ihre Wunden lecken muss, um dann wieder voll durchzustarten. Warum sonst sollte sie in ihre Heimatstadt zurückkehren, wo sie endlich wieder sie selbst sein konnte? Aber irgendwie hat sie sich ja von allen und jedem einschüchtern lassen. Unter anderem auch von ihrer schrecklichen Cousine. Von Karma war ich tierisch genervt. Lincoln tut die ganze Zeit so, als hätte er die Hosen an, aber gegen eine verbitterte Frau wie Karma kommt selbst er nicht an. Auch gegen seine Mutter kommt er nicht an... die Riscoffs lassen sich von den Frauen ganz schön auf der Nase herum tanzen.
Abgesehen von der Damenwelt, die Lincoln auf Trapp hält, ist da noch der Kommodore. Und während ich erst nicht so ganz wusste, wie ich diesen Charakter finden sollte, hat sich für mich herausgestellt, dass er nicht nur ein Schlitzohr, sondern auch ein guter Mann ist. Vor allem, weil wenigstens er Mann genug ist, um Lincolns verbitterte Mutter in die Schranken zu weisen.
Was ich auch eher störend fand, waren die Längen Kapitel. Manchmal waren sie so kurz, dass sie zu Ende waren, bevor sie begonnen hatten und das hat für mich manchmal den Lesefluss gestört. Es gibt sehr oft Windel Wechsel in der Perspektive aus der erzählt wird und auch Zeitwechsel. Teilweise mochte ich die Rückblicke, weil sie dem Leser noch ein paar Einblicke geben, die so sonst nicht vorhanden gewesen wären, aber manchmal war mir das zu viel, vor allem, wenn dann die Rückblicke noch so kurz waren. Man hat sich gerade reingefunden und wird wieder in die Gegenwart geschleudert. Wirklich viele Emotionen konnte ich so dann auch nicht für die „dramatischeren“ Szenen entwickeln.
Mein Fazit ist, dass ich an vielen Stellen die Lust zum lesen verloren habe und mich nicht wirklich emotional hineinversetzen konnte, weil man von jetzt auf gleich wieder aus der Szene gerissen wurde. Whitney ist mir zu weinerlich und depressiv. Lincoln finde ich ganz schön ausdauernd, was er bei dieser Frau aber auch dringend sein muss.
Und ich bin echt kein Fan von Cliffhängern, da sie einen eher unbefriedigt zurücklassen und trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob ich mir den zweiten Band kaufen würde.